Viele Vorschläge für bessere Mobilität

Teilnehmer der Radrundtour diskutieren Maßnahmen für den Hauptverkehrsknotenpunkt in Birkenwerder an der Hauptstraße Ecke Clara-Zetkin-Straße (B96/B96a).

Rund 30 Einwohner Birkenwerders trafen sich am vergangenen Mittwochabend zur ersten Radrundtour im Rahmen des kommunalen Mobilitätskonzepts der Gemeinde. Eingeladen hatte das Ingenieurbüro Spiekermann aus Berlin, welches das Konzept und den Lärmaktionsplan für die Gemeinde erarbeitet. Auf sieben Radkilometern wurden insgesamt vier Verkehrsstationen angefahren, von den Teilnehmern bewertet und Verbesserungsvorschläge gesammelt.

Als Ausgangspunkt und erste Verkehrsstation wurde der Bahnhof Birkenwerder gewählt. Bereits an dieser Stelle zeigte sich, warum es sinnvoll ist die Lärmaktionsplanung in die Verkehrsplanung zu integrieren. Projektleiterin von Spiekermann, Korinna Stephan, kämpfte gegen die Lautstärke der B96a im Hintergrund an und bat die Teilnehmer die Fragebögen auszufüllen. Unter anderem wurden Einschätzungen zur Verkehrssicherheit, der Qualität der vorhandenen Infrastruktur, zu Nutzungskonflikten sowie dem Wohlfühlfaktor aus Sicht von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern getroffen. Im Anschluss wurden Maßnahmen vorgeschlagen und von allen Teilnehmern vor Ort bewertet. So sprach sich die Mehrheit sowohl für eine Querungsmöglichkeit der Bundesstraße als auch ein Tempolimit aus, um die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu erhöhen.

Vertreter der Ortsgruppe des ADFC setzten sich für ein einheitliches Radroutennetz und die Überarbeitung von Radwegen entlang der Bundesstraße ein.

Im Fahrradkorso ging es bei sonnigen 28 Grad zur nächsten Station. Für Wasser und Snacks hatte die Gemeinde gesorgt. Über den Birkensteig und die Hirschfährte ging es vorbei an der Gesamtschule und über die Geschwister-Scholl-Straße zur zweiten Station in der Sacco-Vanzetti-Straße Ecke Burgstellenweg. An diesem Punkt treffen gleich drei Kreuzungen aufeinander, die für sämtliche Verkehrsteilnehmer unübersichtlich und gefährlich sind. Da hier ein zentraler Schul- und Kitaweg entlang läuft und oft erhöhte Geschwindigkeiten von Autos festgestellt werden, befürworteten die Teilnehmer den Vorrang von Fußgängern und Radfahrern. Auch ein Kreisverkehr und eine die Fahrbahn überspannende Brücke wurden diskutiert. Aufgrund der Komplexität der Verkehrssituation war man schließlich einhellig der Meinung „Hier müssen die Verkehrsplaner ran“.

Weiter ging es über die Franken- und Bayernstraße, den Fontaneweg zur Pestalozzi-Grundschule, wo Maßnahmen diskutiert wurden, welche die gesamte Gemeinde betrafen. Sämtliche Anliegerstraßen als Fahrradstraßen auszuweisen oder Kopfsteinpflasterstraßen zur Lärmminderung abzuschleifen gehörten dabei zu den ambitioniertesten Vorschlägen. Ein Ende fand die Tour vor dem Rathaus, der Kreuzung von B96 zu B96a, und damit am zentralen Verkehrsknotenpunkt der Gemeinde. Verbesserungsvorschläge ließen nicht lange auf sich warten. Dabei rangierten die Ideen von ganz konkreter Gefahrenentschärfung (Entfernung der bodennahen Grünflächenabgrenzung) bis hin zum visionären Großprojekt (Einrichtung eines Kreisverkehrs).

Letztendlich zogen Bürgermeister Stephan Zimniok und Planerin Korinna Stephan eine positive Bilanz der Veranstaltung. Es wurden viele Ideen und Anregungen gesammelt, die es gilt mit den Bedürfnissen sämtlicher Verkehrsteilnehmer in Einklang zu bringen.

Weitere Beteiligungsmöglichkeiten zum Mobilitätskonzept und Lärmaktionsplan sind in Planung. So werde im Herbst eine Haushaltsbefragung durchgeführt und eine Bürgerwerkstatt am 14. September 2020 um 18 Uhr in der Mensa der Pestalozzi-Grundschule stattfinden.

Haben Sie Fragen oder Anregungen zum Konzept, stehen Ihnen die Ansprechpartner des Büros Spiekermann, Korinna Stephan (k.stephan(Ersetze diese Klammer mit dem @-Symbol)spiekermann.de) sowie die Mitarbeiter der Gemeinde, Dandy Schliefke (schliefke(Ersetze diese Klammer mit dem @-Symbol)birkenwerder.de) und Martin Thiele (thiele(Ersetze diese Klammer mit dem @-Symbol)birkenwerder.de), zur Verfügung.

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