Immer Bereit – immer Verbrauch?

Mit viel Aufwand Strom produziert – und dann nicht vernünftig genutzt?

Was in der Steckdose steckt und keinen „richtigen“ Schalter hat verbraucht ständig Strom. Das kostet ein paar Euro pro Gerät und Jahr (vielleicht nicht sooo schlimm) und der Strom wurde aufwendig produziert, ohne irgendetwas bewirkt zu haben – das war dann sinnloser Aufwand. Diesen nutzlosen Stromverbrauch kann man leicht erkennen und vermeiden.

Wie erkenne ich das?

Durch Fühlen und Ansehen:

Ein Gerät, das mit einem richtigen Schalter komplett vom Stromnetz getrennt wird, erkennt man oft am Schalter. Ist der Schalter eher groß, bewegt er sich in eine sichtbar andere Stellung, macht richtig „Klick“? Dann stehen die Chancen ganz gut.

Schaltet wahrscheinlich richtig ab: Toaster

Manche Geräte, die keinen „richtigen“ Schalter haben, schalten trotzdem richtig ab. Zum Beispiel der Toaster.

Durch Messen:

Energiekostenmessgerät. 1x Wasserkochen kostet etwa 2 Cent.

Mit einem Energiekostenmessgerät, zwischen Gerät und Steckdose eingesteckt, erkennt man die Verbraucher sofort. Alles was nicht Null anzeigt verbraucht weiterhin Strom.

Nicht alle Energiekosten-Messgeräte können die kleinen Bereitschafts-Strom-Mengen korrekt messen. Je billiger das Messgerät desto problematischer – hier lohnt sich eine Frage beim Kauf, oder ein Test mit einem mitgebrachten Verbraucher, Handyladegeräte sind dafür gute Testkandidaten.

Ausmachen!

Ganz einfach, mit einem Schalter.

Schalter zum dazwischenstecken

Es gibt auch Steckdosenleisten mit einem Schalter, die gleich mehrere Geräte ausmachen können.

Für Geräte, die immer dieselbe Zeitdauer anbleiben sollen, wie zum Beispiel Waschmaschinen kann man einen Schalter mit eingebauter „Eieruhr“ nehmen, der das Gerät automatisch nach einer gewissen Zeit wieder abschaltet.

Und Geräte, die jeden Tag zur selben Zeit an sein sollen, können eine Zeitschaltuhr verwenden.

Einfache mechanische Zeitschaltuhr. Gibts auch mit Wochenprogramm für abweichende Zeiten am Wochenende.

Tipp: Die Schaltzeiten eine Stunde länger einprogrammieren, dann ist es egal ob die Uhr auf Sommer- oder Winterzeit läuft und man braucht nicht umstellen.

Das muss aber anbleiben

Mikrowellen meist ohne Uhrzeit. Geht auch.

Die Mikrowelle zeigt keine richtige Uhrzeit an, wenn sie ausgemacht wird? Stimmt, ja. Aber mal ehrlich: Muss eine Mikrowelle überhaupt eine Uhrzeit anzeigen? Sie funktioniert auch, wenn die angezeigte Uhrzeit falsch ist. Man kann einen Klebestreifen auf die Mikrowelle kleben (damit man die falsche Zeit nicht sieht).

Der Fernseh-Receiver vergisst seine Programmierung ohne Strom? Dann wird es Zeit sich nach einem vernünftigen anderen Receiver umzusehen.

Und der Schalter? Der musste hergestellt werden, das erzeugt auch Emissionen.

Kann alles abschalten: Steckdosenleiste mit Schalter

Für Zwischenstecker mit Schalter ist keine Ökobilanz (Hergestellt aus Polycarbonat und einigen Metallteilen) aufzufinden.

Eine überschlägige Betrachtung sieht daher so aus: Als Vergleichsgegenstand soll eine Unterputz-Steckdose aus Polycarbonat dienen: Diese besteht aus denselben Materialien in ähnlichen Anteilen und praktisch identischem Gewicht (Steckdose: 77 Gramm, Zwischenstecker: 75 Gramm) und eignet sich damit für eine ungefähre Einschätzung der Umweltauswirkungen. Für Steckdosen ist eine Ökobilanz bekannt:

Das globale Erwärmungspotential der Herstellung einer Steckdose beträgt 421 Gramm CO2-Äquivalent (Quelle: OEKOBAU.DAT).

Um seinen Herstellungsaufwand wieder einzuspielen, muss ein Zwischenstecker somit 1,1 kWh Stromverbrauch einsparen (basierend auf ENTSO-E-Strom-Mix von 2015, 476 g CO2/kWh).

Geht man davon aus, dass ein Zwischenstecker Standbygeräte mit einer Standby-Leistung von 2 Watt abschaltet, ist die erforderliche Strommenge von 1,1 kWh nach 22 Tagen vermiedenem Standbyverbrauch eingespart. In einem Jahr ergibt sich so ein THG-Einsparpotential von 8 kg.

Ein Standbyverbrauch von 2 Watt erscheint realistisch, da Messungen im Rathaus Birkenwerder ähnliche Zahlen belegen.

Man kann daher bedenkenlos einen Zwischenstecker einbauen, nach drei Wochen sind die Emissionen seiner Herstellung wieder eingespielt.

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